Knödel, Kraut und Krustebraten

Es dampft, es brodelt, kocht und brät – wer schon einmal einen mittelalterlichen Markt besucht hat, selbst dem Lagerleben frönt oder gar historisch vollgerüstet, vollversiert und vollgewandet ist, weiß, wovon ich spreche. Es geht nicht um einen Dampfgarer – nein, wir lieben es, wenn das Sauenfett trieft, das Kraut braun wird und die Kartoffel….. halt…..… wenn die Knödel aneinander kleben. Wenn du dich fragst, was ich gegen Kartoffeln habe, solltest du unbedingt weiter lesen.

Küche, Kräuter, Zauberey soll Einblick ins kulinarische und handwerkliche Mittelalter gewähren.

Viel Freude beim metaphorischen Eintauchen in Kochtopf, Bratenfett und die Vergangenheit mit einem Leben ohne Punkte, Sterne, Druckknopf und künstliche Aromastoffe

Magistra furiosa

Samstag, 12. Mai 2012

Peterling - Petersilie - Parselkraut - Petroselinum crispum

Die Petersilie ist ein Kraut, das vorwiegend im Orient des Mittelmeerraumes verwendet wurde und dort, sowie auf den kanarischen Inseln wild wächst.
Die ersten Petersiliensamen aus der euopäischen Mitte wurden, etwa auf die Zeit des 6. Jhdts. vor Christus, auf der schwäbischen Heuneburg, wo auch Kräuterkurse angeboten werden, gefunden. Sie gilt als die älteste Siedlung jenseits der Alpen und war wohl die Endstation der beschiffbaren Donau, sodass sich erklären lässt, wie die Petersiliensamen aus dem Süden die einstigen Gallier im Schwabenland erreichten. Übrigens sei auf diesem Wege auch das erste Hühnergeflügel nach Europa eingereist. Es gibt unterschiedliche Arten und Formen der Petersilie, die sich in der Form der Blätter (glatt oder kraus) und in der Zusammensetzung der Aromastoffe unterscheidet. Die auf der Heuneburg gefundene war wohl, so lässt sich aus dem genetischen Code mutmaßen, glattblättrig und hatte keine verzehrbare WUrzel.
Petersilie ist, sowohl als Wurzepetersilie wie auch als Kraut, das am häufigsten verwendete Küchenkraut in unseren Breiten und findet als Streukraut bei Suppen, Eintöpfen, gelegentlich auch in Salaten, Verwendung.

Gefahren

Der Ursprung der Petersilie als Küchenkraut liegt, wie auch der vieler anderer Kräuter, in der Gartenlandschaft mitteleuropäischer Klöster und derer Medizingärten.
Aufgrund der langen Keimzeit und der Möglichkeit, die Petersilie mit der Hundspetersilie, einem giftigen Doldenblütler, zu verwechseln, galt das beliebte Kraut lange Zeit als giftig.
Dies ist es insofern, als auch eine Überdosierung an Petersilienöl, welches aus den Samen gewonnen werden kann, schwere Nebenwirkungen, insbesondere bei Schwangeren (Abort!) und bei Menschen mit Nierenleiden haben kann.

Verwendung und Nutzen

Die Petersilie wird in der Regel frisch verwendet, da die Aromamoleküle hitze-instabil sind. Deswegen wird sie erst zum Schluss an die heiße Speise gegeben.
Dies kommt auch dem in vergleichsweise hoher Konzentration enthaltenen Vitamin-C entgegen, das insgesamt gesundheitsfördernd wirkt. 10 Gramm roher Petersilie decken den Bedarf an dem wichtigen Vitamin.

Heilwirkung

Heilende Eigenschaften, die dem Küchenkraut zugeschrieben werden, sind seine Harn treibende Wirkung, in Maßen soll die petersilie die menstruation regulieren, herzstärkend und entzündungshemmend wirken. Letztgenannte Eigenschaft bezieht sich insbesondere auf den aus der Petersilie gewonnenen Sud (1 EL des Krauts auf eine Tasse kochendes Wasser), der äußerlich angewandt eine Klärung des teints bewirken soll.



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