Knödel, Kraut und Krustebraten

Es dampft, es brodelt, kocht und brät – wer schon einmal einen mittelalterlichen Markt besucht hat, selbst dem Lagerleben frönt oder gar historisch vollgerüstet, vollversiert und vollgewandet ist, weiß, wovon ich spreche. Es geht nicht um einen Dampfgarer – nein, wir lieben es, wenn das Sauenfett trieft, das Kraut braun wird und die Kartoffel….. halt…..… wenn die Knödel aneinander kleben. Wenn du dich fragst, was ich gegen Kartoffeln habe, solltest du unbedingt weiter lesen.

Küche, Kräuter, Zauberey soll Einblick ins kulinarische und handwerkliche Mittelalter gewähren.

Viel Freude beim metaphorischen Eintauchen in Kochtopf, Bratenfett und die Vergangenheit mit einem Leben ohne Punkte, Sterne, Druckknopf und künstliche Aromastoffe

Magistra furiosa

Donnerstag, 10. Mai 2012

Heidenerbsen im Schmalz - behamisch arbaißen

Eigentlich ein Sommer-oder Herbstgericht, aufgrund seiner Zutaten aber durchaus auch dank einer Kühlbox lagertauglich zu kochen - es geht aber auch ganz ohne modernen Schnickschnack.

Man nehme:
  • 4 kleine Zwiebeln
  • 100 Gramm Schweineschmalz
  • 300 Gramm Speck (für die Lagerreise auch kleine Speckwürfel)
  • knapp ein Kilo Erbsen (frische Erbsen, Tiefkühlerbsen, notfalls Dosenerbsen, oder getrocknete Erbsen - eine Packung/ 500gr)
  • Kräuter: Petersilie, Kerbel (letzterer eignet sich nicht zur Vorratshaltung - evtl. durch ein anderes Kraut ersetzen)
  • Gewürze: Honig, Pfeffer, etwas (!) Salz 
Zwiebeln und Speck im Schmalz andünsten, die Erbsen (eingeweicht, falls die getrockneten gewählt wurden) hinzugeben und nach ezwa fünf bis zehn Minuten Kräuter und Honig zugeben und bei sanfter Hitze (sofern am Feuer möglich) - vorsichtig abschmecken.

Omas Sparkochbuch empfiehlt, dieses gericht mit Thymian (Kuttelkraut) und Lorbeer zu würzen, das Original sieht dies nicht vor.

Was das Rezept verrät:
Es kann als Wochenendspeise auch von einfacheren Leuten gekocht worden sein, da der Speck als besondere Beigabe reduzierbar ist und trotzdem Geschmack liefert.
Auch Schweine haltende Bauern mögen es gekocht haben, denn bis auf das (auch zum Speck konservieren nötigen) Salz entstammen alle Zutaten einem typischen Bauerngarten. Als Rezept der frischen Ernte mit Bauchfleisch eine auch ohne Salz denkbare Mahlzeit.

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