Knödel, Kraut und Krustebraten

Es dampft, es brodelt, kocht und brät – wer schon einmal einen mittelalterlichen Markt besucht hat, selbst dem Lagerleben frönt oder gar historisch vollgerüstet, vollversiert und vollgewandet ist, weiß, wovon ich spreche. Es geht nicht um einen Dampfgarer – nein, wir lieben es, wenn das Sauenfett trieft, das Kraut braun wird und die Kartoffel….. halt…..… wenn die Knödel aneinander kleben. Wenn du dich fragst, was ich gegen Kartoffeln habe, solltest du unbedingt weiter lesen.

Küche, Kräuter, Zauberey soll Einblick ins kulinarische und handwerkliche Mittelalter gewähren.

Viel Freude beim metaphorischen Eintauchen in Kochtopf, Bratenfett und die Vergangenheit mit einem Leben ohne Punkte, Sterne, Druckknopf und künstliche Aromastoffe

Magistra furiosa

Samstag, 19. Mai 2012

Mayenwine - Maibowle


http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/05/Waldmeister.jpg
Waldmeister



Die Maibowle, ein nach wie vor gerne genossenes Getränk im Frühsommer, erfreute sich im Mittelalter vor allem bei denen, die sich Zucker leisten konnten, größter Beliebtheit, versprach sie doch Ausgelassenheit und Heiterkeit.
Man nehme:
  • einen Liter leichten Sekt (im MA auch Weißwein, Sekt erschließt aber den Geschmack beim Aufgießen besser)
  • 250 Gramm bis 300 Gramm Zucker
  • zwei kleine Bund Waldmeister (Maximal 18 Gramm bei dieser Zusammensetzung - einen Tag zuvor gesammelt, damit sich das Aroma entfalten kann)
  • leichten Weißwein
  • 1/2 Liter leichten Rotwein
Der Zucker muss in zunächst vollständig im Weißwein gelöst werden.
Den am Vortag gesammelten Waldmeister, der aufgrund des in ihm enthaltenen leicht giftigen Cumarins seinen typischen Geschmack entwickelt, sollte anschließend an einem Faden nicht länger als dreißig Minuten in den Weißwein gehängt werden.
Verbleibt das Kraut zu lange im Wein, wird dieser bitter.
Anschließend mit Sekt und Rotwein aufgießen und gekühlt und in Maßen genießen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen