Knödel, Kraut und Krustebraten

Es dampft, es brodelt, kocht und brät – wer schon einmal einen mittelalterlichen Markt besucht hat, selbst dem Lagerleben frönt oder gar historisch vollgerüstet, vollversiert und vollgewandet ist, weiß, wovon ich spreche. Es geht nicht um einen Dampfgarer – nein, wir lieben es, wenn das Sauenfett trieft, das Kraut braun wird und die Kartoffel….. halt…..… wenn die Knödel aneinander kleben. Wenn du dich fragst, was ich gegen Kartoffeln habe, solltest du unbedingt weiter lesen.

Küche, Kräuter, Zauberey soll Einblick ins kulinarische und handwerkliche Mittelalter gewähren.

Viel Freude beim metaphorischen Eintauchen in Kochtopf, Bratenfett und die Vergangenheit mit einem Leben ohne Punkte, Sterne, Druckknopf und künstliche Aromastoffe

Magistra furiosa

Samstag, 2. Juni 2012

Heidenische Kuchen - eine Pastete

Das Rezept, das einmal mehr Fahrenkamps "Wie man ein teutsches Mannsbild bey Kräfften hält" entstammt, habe ich eigentlich nur ausgewählt, weil ich gerne einen Eintrag über Liebstöckel verfassen möchte und dafür einen Anlass brauche - nichtsdestotrotz ist es auch für die Lagerküche geeignet, da es gut vorzubereiten und schließlich mitzunehmen ist. Aufgrund seiner recht konventionellen, in dieser Form aber unüblich zubereiteten Ingredientien dürfte es auch als Mitbringsel für die nächste Party taugen.

Der heidnische Kuchen - ein Rezept aus dem Orient (oder anderen unchristianisierten Regionen wie Böhmen)

Zur Zubereitung des Teiges, den man nach dem Durchkneten zwei Stunden kühl stehen lassen sollte, benötigt man:


  •  500 Gramm Mehl (gerne auch Dinkelvollkorn)
  • zwei bis drei Eier (mit Dinkelvollkornmehl eher drei)
  • 50 Gramm Schmalz (wahlweise Olivenöl)
  • 1-2 El Wasser
Während des Ruhens bereitet man aus den nachfolgend genannten Zutaten eine Füllung.
  • 750 Gramm Rindfleisch (durchwachsen)
  • 125 Gramm durchwachsenen Speck
  • zwei bis drei Äpfel (auch Pflaumen im gleichen Gewichtsanteil von etwa 350 Gramm sind alternativ denkbar)
  • zum Abschmecken und Würzen: Pfeffer, Liebstöckel, Thymian, Majoran, zwei Knoblauchzehen
  • zum Binden drei Eier + ein extra Eigelb zum Bestreichen.
Das Rindfleisch wird zunächst gekocht und dann mit dem Obst und dem Speck durch einen Fleischwolf gedreht, bzw. wahlweise im Mixer vermengt. Mit den Gewürzen anschließend abschmecken und ganz zum Schluss die Eier hinzu geben.
Danach wird der Teig dünn ausgerollt, die Füllung mittig aufgetragen und anschließend zugeschlagen und an den Rändern verklebt. Der nun entstandenen Strudel wird eingestochen, um Feuchtigkeit entwichen zu lassen und bei etwa 200 Grad (vorgeheizter Ofen) etwa eine Stunde gegart. Nach etwa einer halben Stunde Garzeit mit dem Eigelb bestreichen.
Das Gericht schmeckt laut Fahrenkamp gut mit der Wirtzkreyter-Salse....

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