Obwohl er mit Sicherheit nicht den obersten Stellenwert
hatte, weil er vergleichsweise teuer in der Herstellung war, finden wir den
Honigmet als „typisch mittelalterliches“ Getränk auf nahezu allen
Mittelaltermärkten und Mittelalterveranstaltungen.
In dieser Häufigkeit wird er in den langen Jahrhunderten des
Mittelalters nicht getrunken worden sein, wurde doch der Honig nur zu
besonderen Gelegenheiten verzehrt und äußerst sparsam verwendet, da er als
hochkalorisches und schmackhaftes Süßungsmittel entsprechend wertvoll war. Karl
der Große soll im „Capitulare de villis“ verfügt haben, dass die Imkerei
Bestandteil eines jeden Landwirtschaftlichen Betriebes zu sein habe, um den
Nachschub an Honig zu gewährleisten.
So wundert es kaum, dass der Met vorwiegend in Adelskreisen
getrunken wurde, wenngleich es eine Weile dauerte, bis er als Rauschmittel und
Kalorienlieferant im mittelalterlichen Europa durch das Bier ersetzt wurde.
Vergleichsweise lang war er seit den Germanenkulten das Rauschgetränk, das zum
eigenen Vergnügen genauso wie zur Opfergabe an die Götter konsumiert wurde.
Entstehung des Mets
Über seine Entstehung gibt es verschiedenste Theorien – zum
einen wird für möglich gehalten, dass im alten Rom angekaute Brotreste in einen
Trog voll Honigwasser gefallen/gespuckt worden sein sollen und so die Gärung in
Gang gesetzt haben.
Andere Mutmaßung lauten, dass schlicht ein Honigtopf, der
mit Wasser ausgespült werden sollte, vergessen wurde und dann in Verbindung mit
den umgebenden Bakterien und Hefepilzen aus der Luft einen zufälligen
Gärprozess durchlaufen haben soll.
Vergleichsweise sicher ist, dass der Met im europäischen Kultrurraum seine Wurzel im Germanisch-Indogermanischen hat, woher auch die Bezeichnung "madhu-" für Honig stammt.
Wie auch immer die Herstellungsprozesse vollzogen wurden: der Met war
lange Zeit – und eben auch ins Mittelalter hinein – ein wichtiges Rauschmittel,
dem zudem noch als sogenannter "Hydrom(i)el" medizinischer Nutzen nachgesagt wurde (was sich vermutlich durch
die antiseptisch-antiobiotische Wirkung des Honigs erklären lässt).
Metherstellung
- Ein Kilo Honig nach Wahl - bitte bedenken, dass der Met dann nach diesem Honig schmeckt, als Resteverwertung für ungeliebte Honigarten ist das Rezept also nicht geeignet
- 1,5 Liter Wasser
- 100 Gramm Reinzuchthefe aus der Apotheke zur Gärung - Küchenhefe ist aufgrund möglicher Verunreinigungen NICHT geeignet!
- Für Expereimentierfreudige: Gewürze - Nelken, Ingwer, Anis, Zimt - um gezielte Geschmacksrichtungen zu erreichen (vielleicht lieber erst beim zweiten Mal ausprobieren)
Ferner wird benötigt
- eine Ballonflasche und
- ein Gärkolben/ Gärrohr
- keimfreie Flaschen mit Korken (steriliserte Ausstattung ist nötig!)
- oder: ein Gärfass mit Gärkolben
- Den Honig mit dem Wasser (und wahlweise den Gewürzen) aufkochen, Schaum abschöpfen, abkühlen lassen
- Einen Teil der Flüssigkeit abgießen und die Hefe hinzugeben, sobald das Gemisch lauwarm ist
- den Rest in die saubere Ballonflasche oder das Gärfass geben,
- Die Hefelösung hinzugießen und augenblicklich mit dem Gärkolben/ Gärrohr verschließen.
- Ballonflasche oder Gärfass ruhig und warm stellen, der Gärprozess ist abgeschlossen, wenn sich keine Blasen mehr bilden (ca. nach 14 Tagen insgesamt)
Wichtig ist, dass das Gemisch während des Gärprozesses keiner Temperaturschwankung ausgesetzt ist und Fass und Flaschen, auf die das fertige Metgetränk dann abgefüllt wird, absolut sauber sind.
Außerdem ist zwingend notwendid, dass das Getränk nicht vor Abschluss des Gärprozesses auf die Flaschen gezogen wird, da diese sonst bei fortschreitendem Gären gesprengt werden können - das wiederum gibt eine mordsmäßige Sauerei.....
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen