Zwar zeugt die Brennessel von einem wenig anderweitig bestellten Garten, sie gehört jedoch zweifelsohne zu den vielfältigsten und vor allem nützlichsten Wildkräutern und wurde im Mittelalter sogar zum Austreiben des Harns angebaut gehegt und gepflegt. Andernorts legte man gar Brennesselplantagen an, um aus den Fasern Stoffe herzustellen - Noch heute findet man in England Menschen, die dieses alte Handwerk beherrschen.
Das Geheimnis der Nessel liegt nun genau darin: die Menge macht's. Eine stille Ecke im Garten, schattig, ungenutzt, bietet sich nachgerade an, einen kleinen Brennesselhag zu kultivieren. Hier können Schmetterlingsraupen sich den Magen vollschlagen, man kann seine eigenen Blasentee ziehen, im Sommer die sogenannten Brennesselnüsschen, die kleinen Samenkapseln renten (und rösten und verschenken) oder die Pflanze in der Küche nutzen - der Phantasie auf der Grundlage alten Wissens sind keine Grenzen gesetzt.
In der Mittealterlichen Küche fand das Kraut weniger Verwendung als in der Heilkunde: In Wein gezogen soll die Brennessel als Aphrodisiakum gewirkt haben. De facto hilft die in ihr enthaltene Ameisensäure bei Gicht, rheumatischen Erkrankungen, und beim ENtwässern.
Will man das Wildkraut Brennessel ganzjährig in der Küche nutzen, so bieten sich folgende Rezepte an:
Die Brennnessel im Frühjahr
Im Frühjahr kann man von der Brennesssel vorwiegend die jungen Bläter ernten und diese als Salat zubereiten. Zeitgleich wächst der Giersch, vielen ebenfalls als unliebsames Unkraut im Garten bekannt, den man zum Wildkräutersalat beimischen kann. Diesen ergänzt durch Gänseblümchen (Bellis perennis), kommt schon frühzeitig ein mittelalterlicher Energiebooster auf den Tisch, den man mit etwas Öl, Salz und Pfeffer anrichten kann.Die Brennnessel im Sommer
Werden die Blätter stärker, so eigent sich die Brennessel noch immer zum Kochen: entweder als Spinatersatz, oder aber in einer Waffel ausgebacken.Hierzu wird die Brennnessel wie 500 bis 1000 Gramm (je nach Wunsch, wie grün die Waffel sein soll) Spinat zubereitet und mit Zwiebeln, etwas Muskatnuss, Pfeffer und Salz vorgedünstet.
Entweder vor dem Kochen oder danach klein scheiden!
Während des Kochens/ Dünstens mischt man den Teig für die Waffeln: fünf kleine Eier, 200 Gramm Mehl, etwa 100 Gramm Schweineschmalz, Butter oder Öl (je nachdem, wie authentisch man kochen möchte...), dementsprechend einen TL Backpulver oder einen halben TL Backnatron, 100 Gramm Käse oder Quark und 100 ml Milch, Ziegenmilch oder gegebenenfallls auch Wasser. Diesem zähen Teig rührt man das Brennesselgemisch unter und gibt dnn den Teig auf das Waffeleisen.
Dazu passt eine Gemüsesoße.
Im Spätsommer/Herbst
Im Sommer und Frühherbst können die Brennesselnüsschen geerntet werden. Dies sind die noch günen Samen, diee im oberen Teil der Brennnesseln traubenartig an den Blattachseln hängen. diese "Nüsschen" trocknet man über drei Tage an der Luft, damit sie später in der luftdichten Verpackunng (Einmachglas) nciht schimmeln.brennnesselnüsschen lassen sich auch als Geschenk toll vorbereiten. Sie können später - entweder mit Gewürz oder ohne - in einer Pfanne leicht angeröstet und dann sowohl über süße als auch salzige Gerichte (Kräuterquark, Salat, zum Knuspern in Honig, über Erdbeeren, ...) gestret werden.
Auch kandiert machen sie etwas her.
Zudem kann man die Brennnesseln im Herbst zu Jauche ansetzen und den Boden mit diesem stickstoffhaltigen Gebräu für den Winter dund die nächste Pflanzperiode vorbereiten